Vortrag und Diskussion mit Andreas Kranebitter.
Hinter vorgehaltener Hand wird die Widerstandsforschung, wie es sie nach 1945 im deutschsprachigen Raum gegeben hat, manchmal für passé erklärt. Viele methodische und inhaltliche Versprechungen der 1980er-Jahre blieben allerdings uneingelöst. Alltags- oder geschlechtergeschichtliche Perspektiven erlauben zudem neue Fragen an teils neues Quellenmaterial. In Zeiten eines neuen Autoritarismus scheint das Interesse an Widerstandsforschung heute international und interdisziplinär betrachtet wieder größer zu werden.
Der Vortrag nimmt das 60-jährige Jubiläum des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes (DÖW) zum Anlass, um in einem Streifzug durch die österreichische Widerstandsforschung nach ihrem Ort in der Zeitgeschichte und der Zeitgeschichts-Forschung Österreichs zu fragen.
Das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW) forscht im Großprojekt Widerstand und Verfolgung in den österreichischen Bundesländern (seit 1970) und hat die Erarbeitung von wissenschaftlichen Dokumentationen, d. h. Editionen von ausgewählten Dokumenten, zum Ziel.
Soziologe und Politikwissenschaftler, ist seit April 2023 geschäftsführender wissenschaftlicher Leiter des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes. Jüngste Veröffentlichung: „Die Konstruktion von Kriminellen. Die Inhaftierung von ‚Berufsverbrechern‘ im KZ Mauthausen“ (2024).
Vortrag und Diskussion finden auf Deutsch statt.
Die Veranstaltung ist kostenlos.