Die nach dem Vorbild der nationalsozialistischen Deutschen Arbeitsfront gegründete Soziale Arbeitsgemeinschaft (SAG) war die politische Arbeiterorganisation des austrofaschistischen Regimes. Ihr Ziel war die Gewinnung der bisher größtenteils ablehnend eingestellten Arbeiterschaft für den neuen Staat. Sie war Teil eines durchdachten Konzepts verschiedener Integrationspolitiken, die nicht nur der Absicherung des Regimes dienten, sondern Ausdruck gesamtgesellschaftlicher Gestaltungsvorstellungen waren.
Im Rahmen dieses Projekts wurden Akteure, Ziele und Praxis der SAG erstmals eingehend untersucht. Dies ermöglichte Rückschlüsse auf einige zentrale Charakteristika des Regimes: Das Zusammenspiel von Repression, Integration und der tristen sozialen Lage der Arbeiterschaft; die aktive Rolle christlicher Gewerkschafter; sowie das ambivalente Verhältnis des Regimes zum Nationalsozialismus.